Soll man nun lachen oder weinen? Weinen wegen des vertändelten Sieges in letzter Sekunde? Oder sich freuen über den Punktgewinn nach zwei Toren Rückstand? Auf jeden Fall sahen die Zuschauer ein intensives, im Spielverlauf dramatisches A-Liga Spiel zwischen dem SSV Stockum und dem TuS Bruchhausen.

Der Favorit Bruchhausen kam als Tabellenzweiter und mit der Empfehlung einer makellosen Bilanz von drei Siegen nach Stockum. Und setzten bei regnerischem Schmuddelwetter Stockum von Anfang an unter Druck. Gleich der erste Angriff führte zum 1:0 für die Gastmannschaft. Ein Freistoß in der 2. Spielminute segelte in den Strafraum der Stockumer und wurde per Kopf eingenickt. Doch es war keineswegs eine einseitige Partie. Auch der SSV hatte in der Anfangsphase des Spiels seine dicken Chancen. Doch Akpinar und Eric Lübke scheiterten in aussichtsreicher Position. Anfällig blieben die Stockumer indes in der Defensive. So in der 20. Minute, als die Entendörfler munter und unbedrängt vor dem Tor des SSV kombinieren konnten und nur knapp am Keeper scheiterten. In der 30. Minute musste dann Benni Kehayouglu ausgewechselt werden, der bereits mit einer Magen- und Darmgrippe ins Spiel gegangen war. Dafür kam der Reservespieler Alex Erdelyi ins Spiel. Der seine Sache gut machte, ebenso wie sein anderer Kollege Lennart Schraml, der in der zweiten Hälfte für Algis Rau ins Spiel kam.

Im zweiten Durchgang der gleiche Paukenschlag wie zu Spielbeginn. Wieder waren erst drei Minuten vergangen, da klingelte es zum 2:0 für Bruchhausen im Kasten des SSV. Ein vermeidbares Tor, ein Tor aus dem Kuriosenkabinett. Einen schlecht getimtem Rückpass kann Torwart Lopez Sanchez nur mit Mühe erreichen und schießt dabei einen gegnerischen Spieler an. Der Ball springt als Abpraller dann in Richtung Tor.

Bei der Spielstärke der Bruchhausener schienen damit die Würfel gefallen. Doch Stockum zeigte Moral. Wehrte sich gegen die drohende Niederlage. Bereits in der 56. Minute dann der Anschlusstreffer zum 1:2. Der Gastgeber bekam einen Freistoß aus 18 Meter Torentfernung zugesprochen (Foul an Ascione). Dominik Reinsch hämmerte die Kugel flach und unhaltbar in die Maschen. Jetzt wurde die Partie hektischer, Stockum bäumte sich gegen die Niederlage auf. In der 66. Minute dann der Ausgleich. Wieder ging die Gefahr von Ascione aus, der sich schön auf halbrechter Position durchsetzte und flach vors Tor flankte. Eric Lübke war zur Stelle und staubte zum Ausgleich ab. Ab der 70. Minute musste dann Bruchhausen mit 10. Spielern auskommen. Ein Spieler verletzte sich so schwer am Sprunggelenk, dass er ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Da Bruchhausen zu diesem Zeitpunkt bereits sein Auswechselkontingent ausgeschöpft hatte, mussten sie in Unterzahl weiterspielen. Was Stockum jedoch nicht ausnutzen konnte. Es blieb ein Spiel auf Augenhöhe. Bis zur 5. Minute der Nachspielzeit. Da hatte plötzlich Eric Lübke den Siegtreffer vor den Füßen, als er den Ball freistehend an der 5 Meter Linie bekam. Doch anstatt die Kugel direkt ins Tor zu schieben, stoppte er den Ball an. Sekundenbruchteile die zum Abschluss fehlten. So blieb es beim schlussendlich gerechten Remis.