Verbandsspruchkammer beendet Langzeitsperre

Unter einem Sportstrafverfahren voller Pleiten, Pech und Pannen zog nun die Verbandspruchkammer Westfalen einen finalen Schlussstrich. In ihrer Sitzung am Mittwochabend (25.11.) stellte die Kammer unter Vorsitz von Georg Schierholz (SV Lippstadt 08) das Verfahren gegen Kamil Mika (SSV Stockum) mit sofortiger Wirkung ein. Mika ist demnach bereits im nächsten Meisterschaftsspiel des SSV Stockum beim SV Affeln spielberechtigt.

Bislang hat der Mittelfeldspieler nur 20 Minuten für seinen neuen Verein spielen dürfen. Gleich im ersten Meisterschaftsiel gegen Korriku Sundern sah Mika die rote Karte wegen eines angeblich tätlichen Angriffs gegen seinen Gegner. Die Kreisspruchkammer Arnsberg verhängte daraufhin die Höchststrafe von einem halben Jahr. Und dies am 1. September im schriftlichen Verfahren – also ohne die Beteiligten und Zeugen dazu anzuhören.

Der SSV Stockum legte deshalb gegen dieses Urteil Berufung vor der Bezirksspruchkammer ein. Vertreten ließ sich dabei der Verein durch den Lüdenscheider Fachanwalt für Straf- und Sportrecht Heiko Kölz. Es dauerte dann bis zum 21. Oktober, bis die Berufungsinstanz verhandelte. Unter Vorsitz von Friedhelm Nagel wurde das Urteil der Kreisspruchkammer aufgehoben und die Sperre auf 4 Monate bis einschließlich 16. Dezember verkürzt. Doch auch dieses Verfahren war gespickt mit Verfahrensfehler. Außerdem war die Verkürzung der Strafe auf nunmehr 4 Monate ein Pyrrhussieg für den SSV und dem Spieler Mika. Denn am 16. Dezember ist die Hinrunde der Meisterschaft bereits abgehakt.

Der SSV beantragte deshalb Revision vor der Verbandsspruchkammer. Die stellte nun das Verfahren ein. Die Kosten der Bezirksspruchkammer wird dem SSV erstattet, die Gebühren der Verbandspruchkammer und der Kreisspruchkammer werden nur zur Hälfte angerechnet.